Vor ziemlich genau einem Jahr begann die erste Legislaturperiode für den neu gewählten Stimmkreisabgeordneten Björn Jungbauer im Bayerischen Landtag. Grund genug für den CSU-Ortsverband Margetshöchheim, einen Informationsabend zu veranstalten, bei dem ihr Abgeordneter Rede und Antwort stand. Knapp 30 Personen aller Altersklassen fanden den Weg in die „Maroggo Schenke“, um aus erster Hand zu erfahren, wie das Leben als Abgeordneter so verläuft. Angesichts der vielen bekannten Gesichter war das „wie ein Heimspiel“.
Die Anwesenden erfuhren von Jungbauer, wann und in welchem Umfang das Bayerische Parlament tagt und wie eine typische Arbeitswoche In München wird die meiste Arbeit in den Ausschüssen verrichtet, erfuhren die Anwesenden. Jungbauer ist Mitglied im Petitionsausschuss und im Bildungsausschuss. Vor allem die Bildung ist dem dreifachen Familienvater wichtig, weshalb er sich neben seiner Arbeit im Parlament auch hier vor Ort in den vielfältigen Schulen gerne einen Überblick verschafft, wo der Schuh drückt oder wie welche Vorgaben Einfluss auf die Arbeit konkret vor Ort haben. „Mir ist wichtig, mit den Akteuren in direktem Austausch zu sein“, weshalb er auch an vielen Terminen in seinem Stimmkreis anzutreffen ist. Natürlich, da bat er um Verständnis, könne er nicht alle Termine wahrnehmen, die stattfinden, denn neben aller Arbeit habe er auch eine junge Familie, die den Vater ebenfalls braucht. Und nur ein „Grußonkel“ sein, der auf jeder Veranstaltung kurz auftaucht und dann wieder weiterzieht, das liegt dem ehemaligen Bürgermeister von Kirchheim nicht.
Auf die Frage aus dem Zuhörerraum, ob er berichten könne, wie die Zusammenarbeit mit der AfD im Landtag klappt, erwiderte der Abgeordnete, dass eine Zusammenarbeit auf Landesebene unmöglich sei, da die Abgeordneten der AfD bei jeder Gelegenheit versuchen, die Demokratie zu schädigen. Bei denen laufen alle Themen, egal welche, auf Migration hinaus, klagte er und forderte, dass die Brandmauer zur AfD im Landtag bestehen bleiben muss.
Ein weiteres Thema des Abends, das von dem sehr diskussionsfreudigen Publikum bestimmt wurde, war die Finanzsituation im Bund und im Land. Durch die abflauende Wirtschaft fehlen dem Freistaat auch Einnahmen, wie die neuesten Steuerschätzungen gezeigt haben. Trotzdem will der Freistaat die Kommunen entlasten und hat nochmals 600 Millionen Euro mehr in den Finanzausgleich gepackt, um Bezirke und Kommune noch besser zu unterstützen. Damit sollen die Verwaltungshaushalte gestärkt werden, nur so können viele Gemeinden und Städte ihren Schuldendienst bedienen und haben Mittel für Investitionen, meinte Jungbauer.
Auch er steht für Bürokratieabbau, aber der Abgeordnete machte deutlich, wie schwer es ist, einzelne Punkte anzuschaffen, weil immer irgendeine Organisation warnt, dass hier am falschen Ende angesetzt wird. „Wir müssen wieder lernen, Verantwortung zu übernehmen“, forderte er die Bevölkerung auf, die soziale Hängematte, in der einem alle Entscheidungen abgenommen werden, zu verlassen. „Die gesamte Gesellschaft muss es wieder zulassen, Fehler zuzulassen“, war eine klare Forderung des Abends von Björn Jungbauer, der sich nach dem offiziellen Teil noch lange mit den Anwesenden am Tisch unterhielt.
BU: Zu seinem Einjährigen als Abgeordneter gab MdL Björn Jungbauer einen Einblick in die Arbeit eines Parlamentariers in seinem Heimatort Margetshöchheim. Bild: Matthias Ernst