Es ist sehr beeindruckend, was Kinder und Jugendliche in unserer Gemeinde auf die Beine stellen können. Davon konnte man sich am Samstagabend beim 70jährigen Jubiläum der Katholischen jungen Gemeinde überzeugen: amüsante Showeinlagen mit Stargästen, unterhaltsame Darbietungen aus dem Jugendarbeitsalltag, actiongeladene Filmbeiträge und wirklich kurzweilige Redebeiträge. Beeindruckend waren vor allen Dingen die perfekte Organisation des Abends, das selbstbewusste Auftreten und die wirklich hohe Professionalität in allem. Gewürdigt wurde das Ganze durch zahlreiche Jubelgäste und Laudatoren in der Margarethenhalle.
Und durchaus etwas politisch wurde es an dem Abend auch, als an verschiedener Stelle die bescheidene Raumsituation der katholischen Jugend in Margetshöchheim angesprochen wurde. Die Situation im alten Kloster ist gewiss hinlänglich bekannt und wurde an dem Abend verbal und bildhaft immer wieder aufgegriffen - zwar durchaus mit Humor und Augenzwinkern oder vielleicht "jugendlicher Deutlichkeit und Penetranz" ;-), aber ebenso mit dem klaren und nachhaltigen Wunsch, dass sich die Lage bald ändern möge. Schließlich besteht diese Situation schon einige Jahre und längst nicht erst seit dieser Jugendgeneration. Nun ist die Ausstattung der katholischen Jugendarbeit zunächst einmal primäre Aufgabe der Kirche und nicht der Gemeinde. Aber adressiert war der Wunsch doch an beide Seiten. Schließlich kann es ganz offensichtlich für das angesprochene Klosterareal nur eine Lösung geben, wenn sich Kirche und Gemeinde zusammentun. Denn die ungute Situation der Jugend im Besonderen und des Klosters im Allgemeinen ist ja schließlich Kirche und Gemeinde gemeinsam mehr als ein Dorn im Auge.
Es ist erfreulich, dass nun Bewegung in die Sache gekommen ist und die Gemeinde das Areal von der Kirche abkaufen kann und möchte, um ein gemeindliches und kirchliches Zentrum bauen zu können - also ganz im Sinne aller unserer Bürgerinnen und Bürger, insebsondere der Jüngeren. Gewiss liegt noch kein fester Beschluss im Gemeinderat vor, doch gab es bei Bekanntwerden der Kaufoption für die Gemeinde eine breite Zustimmung in den Reihen des Gemeinderats (siehe auch: http://csu-margetshoechheim.de/neuigkeiten/gemeinde-moechte-klostergelaende-erwerben). Gemeinsam mit allen Beteiligten aus Gemeinde und Kirche kann dann das Projekt konstruktiv, neutral und ergebnisoffen angegangen werden. Realistisch muss man aber bleiben, dass sich auch nach dem Kauf des Areals wohl erst mittelfristig etwas bewegen kann - schon aus finanziellen Gründen, hat die Gemeinde doch einige andere Projekte vor der Brust.
Doch weg von den politischen und ernsten Gedanken des Jubiläumsabends zurück zu den tollen Eindrücken, die einen als "alten Hasen" der Jugendarbeit sehr stolz machen: Ein großes Kompliment geht an alle Beteiligten. Da waren viel Mühe und Arbeit dahinter, aber ebenso viel Herzblut und Deteils. Eine Gemeinde wie Margetshöchheim kann stolz auf solche junge, kreative und engagierte Bürgerinnen und Bürger sein - übrigens auch in den anderen Vereinen und Gruppierungen unserer Gemeinde.
Mitbestimmung von jungen Menschen in unserer Gemeinde und Gesellschaft war auch ein Schlagwort, das an diesem Abend fiel. Denn ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit, besteht nicht allein in Gruppenstunden oder Sommerfahrten, sondern eben auch darin, seine Meinung einzubringen und seine Gemeinde weiterzuentwickeln, d.h. sich (kommunal-)politisch zu engagieren. Von diesem Bedürfnis und dieser Motivation konnte man bei den Jugendlichen an diesem Abend sehr viel spüren.
Ich hoffe, dass sich möglichst viele der Jugendlichen dies auch über ihre Zeit in der Jugendarbeit bebehalten können - trotz Schule, Studium, Arbeit, Famile, Freunde etc.. Denn junge Menschen braucht unsere Gemeinde.
Lukas Götz