Heute in einer Woche öffnen die Wahllokale für die Landtagswahl. Am Freitag war es bereits für alle Kinder und Jugendliche so weit bei der U-18-Wahl, der Landtagswahl für alle Bürgerinnen und Bürger unter 18 Jahren. Über 400 Wahllokale hatten dieses Jahr in Bayern geöffnet - ein Rekordwert. Auch in Margetshöchheim gab es eines - das einzige neben Veitshöchheim im Landkreis. Immerhin 67 Jung-WählerInnen haben über den Tag hinweg in der Schule bzw. im Rathaus ihre Stimme abgegeben - es wurde nur die Zweitstimme, also der Wahlvorschlag der jeweiligen Partei, gewählt.
Bei der Abschlussveranstaltung für die Kinder und Jugendlichen am Abend waren dann VertreterInnen verschiedener politischen Gruppierungen ins Rathaus geladen: Manfred Ländner für die CSU, Christine Haupt-Kreutzer für die SPD, Thomas Rützel für die Freien Wähler, Marc Selariu für die Grünen und Wolfgang Kuhl für die FDP. Sie standen den Jung-Wählerinnen Rede und Antwort. Und man dufte positiv überrascht sein, wie intensiv die Gespräche durchaus waren. Dann gab es Pizza, bevor die Wahlergebnisse für Margetshöcheim verkündet wurden: CSU 19,4%, SPD 14,9%, Grüne 13,4%, Tierschutzpartei 10,4%, Freie Wähler 7,4%, FDP 6,0 %, Bayern-Partei 6,0%, Die PARTEI 6,0% - der Rest jeweils unter 5% - genaues Ergebnis nach unten scrollen. Auch wenn das Wahlergebnis deutlich von den Umfragen bei den Erwachsenen abweicht und sehr heterogen ist, lassen sich dennoch gewisse Tendenzen erkennen.
Hier das Gesamtergebnis aus Bayern: https://www.u18.org/landtagswahl-bayern-2018/wahlergebnisse/
Die U-18-Wahl gibt es seit 1996. Damals begann alles in Berlin mit ganzen 40 WählerInnen. Bei der letzten Bundestagswahl waren es dann aber bereits mehr als 100.000 WählerInnen. Und auch der Zulauf dieses Mal - auch in Margetshöchheim eine Steigerung von 13 auf 67 WählerInnen - kann man als durchaus positiv bewerten. Es wäre zu leicht eine U-18-Wahl bzw. das Stimmrecht von Kindern und Jugendliche als gut gemeinte Sache zu verniedlichen, gar als "Blödsinn" (Zitat einer Politikprofessorin in der Südeutschen Zeitung am 05.10.2018) abzutun oder einfach als reinen Idealismus zu bezeichnen. Es ist ein ernsthafter Versuch, Kinder und Jugendliche an Politik heranzuführen. Und das scheint auch zu klappen. Ausbaufähig ist es tatsächlich, noch das Projekt weiter zu bewerben und noch mehr Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam zu machen. Das kann man als einen Teil des Fazit festhalten. Denn noch mehr interessierte Kinder und Jugendliche (und auch Erwachsene, schließlich die richtigen WählerInnen) wären am Freitagabend durchaus wünschenswert gewesen. Auch wenn die U-18-Wahl symbolischen Wert hat, geht es der Politik um so viele Themen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, schließlich um die "Zukunft" als ganz großen Begriff. Da sollte die Politik schon einen ganz verantwortlichen Blick auf die ca. 18% in der Bevölkerung haben, die bei der Landtagswahl noch nicht wählen können oder dürfen. Denn das Kinder und Jugendliche Interesse an politischen Themen haben, dass wurde selbst bei Grundschülern in den Gesprächen am Morgen deutlich. Und positiv war auch die Resonanz bzgl. dieses Projekts bei allen, die dabei waren. Das kann man als durchaus positives Fazit am Ende festhalten.
Herzlichen Dank allen JungwählerInnen, UnterstützerInnen vom Jugendkonvent, dem KiJuz, der Gemeinde und der Schule sowie allen ParteivertreterInnen, die sich so knapp vor der Wahl bereit erklärt hatten, zu uns zu kommen.
Für das U-18-Wahlprojekt in Margetshöchheim
Lukas Götz