Mit der letztwöchigen Sondersitzung des Gemeinderats und der gestrigen Bauausschusssitzung geht der Gemeinderat in eine kurze Sommerpause. In diesen Tagen hat der neue Gemeinderat seine ersten 100 Tage absolviert. Anders als in der großen Politik, wo die ersten 100 Tage gerne als Gradmesser einer neuen Sitzungsperiode verwendet werden, ging es im neuen Gemeinderat recht kontinuierlich mit der Arbeit des alten weiter. Die personellen Veränderungen waren zudem alles in allem mit fünf neuen Rätinnen und Räten überschaubar. Große Beschlüsse wie der Ausbau der Mainlände und die Beauftragung des neuen Mainstegs wurden bereits getätigt, welche gleichwohl vom alten Gemeinderat bereits vorbereitet und angestoßen worden waren.
Natürlich befindet sich ein Gemeinderat zu Beginn einer neuen Sitzungsperiode auch in einer Findungs- und Verortungsphase. Dazu gehört auch die eine oder andere Nachfrage mehr oder die eine oder andere Diskussion an der Sache, die etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber es sollten daraus weder kleinliche Diskurse noch allzu hitzige persönliche Debatten werden - und wenn, dann miteinander im Gespräch und an der Sache und eben nicht übereinander und an der Person. Ebenso ist doch niemandem im Gemeinderat an vermeintlichen Eiszeiten gelegen, wie diese wohl eher vereinzelt und außerhalb des Gemeinderats nach der ersten Gemeinderatssitzung im Mai heraufbeschworen wurden. Beides würde gewiss auch nicht gut beim Bürger ankommen, der den Gemeinderat wegen seiner Sachkompetenz und seiner Persönlichkeiten wählt, um die großen anstehenden Projekte zu stemmen, nicht aber um persönliche Animositäten auszutragen.
Nun hoffen wir, dass diese Findungsphase abgeschlossen ist. Es macht auch den Eindruck so, wenn man auf die anstehenden Projekte und in die einzelnen Ausschüsse des Gemeinderats schaut, dass die "alten" wie die "neuen" Gemeinderäte hier gut über die Fraktionsgrenzen zusammenarbeiten wollen und können. Das ist auch wichtig, einmal an dieser Stelle zu sagen.
Uns ist ein gutes und ehrliches Miteinander wichtig. Das können wir wiederum nicht oft genug betonen. Dafür stehen wir auch mit unserer Arbeit im Gemeinderat und in der Öffentlichkeit ein, nämlich dass wir versuchen, fair und ausgewogen sowie aktuell Sachverhalte einerseits, unsere Meinung und Position anderseits gegenüber den Bürgern darzustellen, in jedem Fall jedoch persönliche Dinge außen vor zu lassen.
In diesem Sinn eine gute Sommerpause Ihnen und dem Gemeinderat und eine gute, konstruktive Zusammenarbeit danach.
Nach unserem morgigen Kurzbericht über den Bauausschuss gehen wir auch hier in Pause bis zum Monatsende.