Was, wenn nicht die "GroKo"?

Dann bleiben nur Neuwahlen oder eben eine CDU-CSU-geführte Minderheitsregierung.

Auch wenn es Zweifel um die Stabilität Deutschlands und keine Erfahrungen auf Bundesebene mit dem Modell einer Minderheitsregierung gibt und es  als Dauermodell auch nicht taugt, wäre das für´s Erste besser als Neuwahlen. Man sollte es nicht gleich als politische Romantik abtun. Vielleicht wäre ein solches Regierunsgmodell wieder einmal ein richtiger, diskursiver und damit "non-konformer" Politikbetrieb, in dem nicht nur die Regierung, die nicht einfach durchregiern kann, Verantwortung trägt, sondern ebenso die Opposition, die nicht alles blockieren kann. Wechselnede Mehrheiten wären eine Herausforderung. Man kann es aber auch anders sehen, dass sich eine Regierung so unabhängiger von einem Partner machen könnte. Und man sollte nicht vergessen, dass Angela Merkel bewiesen hat, dass sie mit Rot, Gelb und auch mit Grün regieren kann bzw. könnte. Und auch CDU-intern scheint Merkel gerade um einen Ausgleich geschafft zu haben

Denn eine geschlossene Haltung in der CDU in einer solchen Regierung wäre natürlich Voraussetzung - ebenso in der CSU, die dem Modell auch etwas abgewinnen könnte. Denn eine Alleinregierung ist doch gerade für sie das Modell der Wahl mit Blick auf die Landtagswahlen im Herbst 2018. Vor allem wäre eine Alleinregierung ein Bekenntnis, den Wählerwillen ernst zu nehmen und zu regieren - wohl eben dann mit anderen, wechselnden Mehrheiten. 

Nun scheinen aber die Zeichen für die "GroKo" doch nicht so schlecht zu stehen. CDU und CSU haben sich zu ihr bereits mit Nachdruck bekannt und eine Mehrheit in der SPD scheint sich abzuzeichnen, auch wenn diese eher bei 50 Prozent als bei 100 Prozent liegen mag.