Zum Thema Baumschutzverordnung - eine kurze Einordnung der Diskussion

Der Gemeinderat hat sich gegen die Einführung einer Baumschutzverordnung mehrheitlich ausgesprochen, weil er den Bürgerinnen und Bürgern genügend Fürsorglichkeit für Bäume auf deren Privatgrundstück zutraut. Keine Privatperson wird wohl einen Baum aus dem nichts auf seinem Gartenstück fällen, war ein Argument.
Der Antrag war von der Margetshöchheimer Mitte eingebracht worden. Das Ansinnen der Verordnung, der Schutz der Bäume und damit der Schutz von Natur und Umwelt, wurde ausdrücklich von allen gewürdigt. Doch gibt es auch nachvollziehbare Einwände gegen die Methode, also die Einführung eines solchen formalen, bürokratischen Instruments. Diese Einwände gilt es in der Diskussion auch zu würdigen.
Denn die Frage ist, wer diese Verordnung kontrolliert. Das wäre wohl eine neuerliche Aufgabe für die Gemeinde und würde einen großer bürokratischen Aufwand bedeuten, wollte die Gemeinde nun jede Baumfällung im Privaten prüfen.
Kurzum wird das eigentliche Ansinnen, Bäume zu pflegen und zu schützen, ausdrücklich unterstützt - die Gemeinde tut auf ihren Flächen auch genug dafür und hat dazu neue Ideen, etwa ein Baum für jedes Neugeborene in der Gemeinde. Doch ist der Gemeinderat mehrheitlich der Auffassung, keine eigene Verordnung zum Schutz von Bäumen auf Privatflächen erlassen zu müssen, auch um neuerlichen Verwaltungs- und Kostenaufwand zu vermeiden. Ein durchaus nachvollziehbares Ansinnen, um dem Ruf nach Bürokratieabbau gerecht zu werden.
Nun sollte man natürlich nicht Belange der Natur gegen die viel verschriene Bürokratie ausspielen. Letztlich ist die Entscheidung auf Basis einer ausgewogenen Diskussion gefallen, die es in ihrer Gänze zu berücksichtigen gilt. Von daher ist die Entscheidung bitte nicht als "Nein" zum Schutz von Bäumen zu werten, wie es vielleicht Kritiker schnell behaupten könnten. Vielmehr zeigte die lebendige und faire Diskussion, dass die Gemeinde viel für ihre Bäume und für die Natur macht und durch den Antrag - auch die Bürgerinnen und Bürger - daran erinnert wird, diesem Weg treu zu bleiben.