Eine Frage der Wahlbeteiligung

Umfragen hin und her - ein, zwei, drei Prozentpunkte hoch und runter - eine relativ hohe Zahl an Bürgern, die noch nicht wissen, ob und wen sie am Sonntag wählen sollen - so schreiben in diesen Tagen die verschiedenen Meinungsforschungsinstitute. Quasi nur im Kleingedruckten kann man bei diesen lesen, wie die Umfrage zustande kam, also wie viele Leute in welchem Zeitraum auf welche Art und Weise befragt wurden. Das aber ist entscheidend für die Frage nach der Zuverlässigkeit der Umfragen. Denn es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man Personen am Telefon, im Internet oder auf der Straße befragt, wen man erreicht, z.B. ältere oder jüngere Menschen, ob man die Umfrage etwa unmittelbar am Tag nach dem Kanzlerduell durchführt oder über die gesamte Woche danach, bis auch der letzte Gesichtszug der Kanzlerin und ihres Herausforders als Zeichen von Stärke oder aber Schwäche ausgedeutet wurde. Man muss den Meinungsforschern zugestehen, dass sie mit ihren statistischen Mitteln und Erfahrungen vieles valide und repräsentativ modelieren können und dass sie bei den Meinungswerten stets von einem aktuellen Stimmungsbild sprechen, das gewissen Schwankungen unterliegt. Bei den großen Parteien - wenn man es etwas böse mit der SPD meint, wäre das nur noch für CSU und CDU gültig - wird dann eine Schwankungsbreite von +/- 3 Prozentpunkten um den Umfragewert angegeben, bei den Kleinen - nicht die ganz Kleinen - eine solche von +/-2 Punkten.

Bei den vergangenen Wahlen klaffte aber zwischen den Umfragewerten wenige Tage vor der Wahl und den tatsächlichen Ergebnissen am Wahlabend eine nicht unerhebliche Lücke - ob bei den drei diesjährigen Landtagswahlen (siehe: http://www.csu-margetshoechheim.de/neuigkeiten/auf-kurs) oder aber auch bei den letzten beiden Bundestagswahlen.

Gewiss waren es kurz vor der Wahl Wählermobilisierungen in die eine oder andere Richtung. Ganz entscheidend war damit am Ende die Wahlbeteiligung im Gesamten oder anders formuliert, wie viele Bürger (aus welchem Lager) am Ende tatsächlich zur Wahl gingen. Positiv ist, dass die Wahlbeteiligung bei den angesprochen Landtagswahlen in diesem Jahr gestiegen ist, bedenklich, in welche Richtung der Wählerzuwachs offensichtlich erfolgte, wenn man sich die Ergebnisse der so genannten AfD und deren hohen Anteil vorheriger Nichtwähler näher anschaut.

Daraus kann und muss man zwei Schlüsse ziehen:

Lukas Götz