Mobile Gastronomie am alten Festplatz

Aufgrund der Corona-Pandemie haben es Schausteller und Gastronomen in diesem Jahr schwer, auch wenn Restaurants, Bars etc. mit entsprechenden Auflagen (Abstandsregelung, Hygienemaßnahmen etc.) nun wieder öffnen können. Zur Unterstützung dieses Wirtschaftszweiges haben die Behörden explizit Ausnahmeregelungen zur gastronomischen Nutzung von öffentlichen Flächen erlassen. So hat die Gemeinde zwei Gewerbetreibenden gestattet, am alten Festplatz jeweils einen mobilen Verkaufsstand am Wochenende zu gewissen Uhrzeiten und zu gewissen Auflagen zu betreiben. Das betrifft zum einen Crêpes- und Eisstand, zum anderen einen Bratwurst- und Weinstand einer örtlichen Winzerin. Der Gemeinderat hatte sich einstimmig in seiner Sitzung im Mai aus Gründen der Solidarität zu diesem Schritt bereit erklärt. Nach den ersten Wochenenden des Betriebs erhielt die Gemeinde Post von Anwohnern, die zum größten Teil Verständnis den beiden Gewerbetreibenden entgegenbringen und diese auch unterstützen, jedoch von negativen Begleiterscheinungen (Lärm, Verunreinigung, verkehrstechnische Probleme aufgrund der Überschneidung von Fußgängern, Rad- und Autofahrern) berichteten und daher anregten, die Standorte der Verkaufsstände rotieren zu lassen. 

Es entstand im Gemeinderat eine rege Diskussion, welche zum Ausdruck brachte, wie ernst man im Gemeinderat auf der einen Seite die kritischen, aber betont freundlich gehaltenen Rückmeldungen der Anwohner nimmt und auf der anderen Seite versucht, diese konstruktiv einzuordnen und zu lösen. Vor allem die Verkehrs- und Parksitution an schönen Wochenenden scheint das Hauptproblem zu sein, dass jedoch unabhängig der Verkaufsstände besteht und wobei alle Verkehrsteilnehmer zur gegenseitigen Rücksichtnahme aufgefordert sind. Wie es bei vielen neu angeführten Dingen der Fall ist, braucht es dann auch gewisse Nachjustierungen bei allem grundsätzlichen Zuspruch - es gab viele positive Rückmeldungen aus der Gemeinde ("endlich mal ein Ort, wo man sich wieder treffen kann").  Dazu zählen gewiss ein gemeinsames Gespräch zwischen Bürgermeister, und den Standbetreibern zur Sensibilisierung für die Anliegen der Nachbarschaft, eine Rotation des Standorts in Richtung Steinerner Weg zwischen den Wochenenden, Wegmarkierungen und Beschilderungen zur Absicherung der Verkehrsströme. Zu einer gewissen Entspannung hat aber gewiss zuletzt auch das eher durchwachsene Wetter an den letzten Wochenende beigetragen, so dass bei Regenwetter die Stände geschlossen waren.

Aber wie immer gilt: es ist auch und gerade die Rücksichtnahme der "Laufkundschaft" für die Anwohner gefragt. Denn es darf nicht ausarten. Es wäre schade, wenn die Verkaufsstände schließen müssten, nur weil sich einzelne nicht an Regeln und Anstand halten. Nun wird man sehen, wie es sich in den kommenden Wochen entwickelt.