Kindergarten- und (Not)Kinderkrippe platzen aus allen Nähten. Das ist kein Geheimnis. Die Problematik mit der baufälligen Kinderkrippe ist bekannt, ebenso der offene juristische Fall bzgl. der Baumängel bzw. Planungsfehler. Nun ist das Gutachten, welches das Gericht in Auftrag gegeben wurde, endlich fertig. Man darf hoffen, dass der schon über Jahre anhaltende Rechtsstreit nun weiterverhandelt werden und konstruktiv zu Ende geführt werden kann.
Ungeachtet dessen besteht eine große Notwendigkeit darin, mehr Plätze für Kindergarten- und Kinderkrippenkinder zu schaffen. Denn ab Herbst droht, dass nicht mehr alle Anfragen für die Kinderkrippe bedient werden können. Grundsätzlich stand für entsprechende Maßnahmen die Standortfrage zur Diskussion, so dass auch ein gänzlicher Neubau sowohl des Kindergartens als auch der Kinderkrippe oder aber die räumliche Trennung beider Einrichtungen möglich schien. Als Standort wurde z.B. das Klostergelände ins Spiel gebracht, das sich aber nach wie vor nicht im Eigentum der Gemeinde befindet. Eine Kaufoption und die Bereitschaftschaft der Gemeinde stehen, doch die andere Vertragsseite, sprich die Kirche als Verkäufer, kommt nicht voran. Emotional ließe sich gewiss einiges für den Standort Klostergelände abgewinnen, war dies doch der ursprüngliche Kindergartenstandort bis vor 15-20 Jahren gewesen. Doch wäre es ein sehr weiter und aufwändiger, wohl auch teurer und letztlich ungewisser Weg zu einer Rückkehr, zumal eben das Areal nicht im Eigentum der Gemeinde ist.
Gegen eine räumliche Trennung von Kindergarten und Kinderkrippe sprach sich explizit die Leiterin der Kindertagesstätte, Frau Schleyer, in der letzten Gemeinderatssitzung aus - einmal aus pädagogischen und entwicklungspsychologischen Gründen, sei es förderlicher, wenn jüngere und ältere Kinder nahe beieinander aufwachsen würden - einmal aus zahlreichen Synergieeffekten, die wegfielen, wenn Mitarbeiter an zwei Stellen arbeiten müssten, wenn beide Einrichtungen Sozialräume benötigen würden, wenn Absprachen erschwert werden würden - einmal auch im Sinn der Eltern, die einen höheren Aufwand hätten, wenn sie ihre Kinder bei verschiedenen Standorten am Morgen abgeben müssten, den zweijährigen Sohn in der Krippe, die fünfjährige Tochter im Kindergarten.
Somit gibt es starke Argumente, am bestehenden Standort zu erweitern bzw. zu sanieren. Dafür beauftragte der Gemeinderat einstimmig eine Machbarkeitsstudie, welche Platzkapazitäten am bestehenden Standort, Anfahrts- und Rettungswege, die Sanierung bei laufendem Betrieb etc. unter die Lupe nehmen soll. Vorbehaltlich eines positiven Ergebnis entschied sich der Gemeinderat für entsprechende Maßnahmen am bestehenden Standort.
Weitere Informationen zur längsten Sitzung dieser Gemeinderatsperiode (19.30-0.05 Uhr) folgen am Freitag.